Kirchenwirt Innsbruck | 2012

Auszug aus dem Protokoll der Jurysitzung: Das Projekt besticht durch eine geschickte städtebauliche Haltung, welche einen monolithischen Baukörper derart am Grundstück positioniert das eine Abfolge von zwei klar lesbaren Plätzen entsteht. Dies gelingt insbesondere durch sensibel komponierte Knicke des Körpers, die zu den im Umfeld vorhandenen Fassaden Bezüge zur historischen Bebauung herstellen. Einerseits entsteht eine Aufweitung der Mariahilfstraße zu einem urbanen Platz mit guter Proportionierung, andererseits ein dreiseitig formulierter offener Freiraum mit Orientierung zum Grünraum. An der Schnittstelle dazwischen entsteht eine stadträumliche Portalsituation mit der nordöstlichen Gebäudeecke als Pendant zur Kante der historischen Bebauung. Geschickt nimmt die Ostfassade die Flucht des Dr. – Sigismund — Epp – Weges auf, spannungsreiche räumliche Wechsel zwischen den öffentlichen Plätzen und ihren Sichtbeziehungen sind zu erwarten. Aus der Fernsicht betrachtet fügt sich die Südansicht ruhig ins historische Bebauungsbild ein, vom gegenüberliegenden Ufer aus verdeckt das Gebäude den Portikus der Kirche, belässt jedoch die Kuppel zur Gänze unverstellt. Im Grundriss wird die Gestalt zweier leicht zueinander verdrehter winkelförmigen Trakte positiv bewertet. Es entsteht daraus ein attraktives Atrium mit daran angegliederten Wohnungen, die mit geringer Tiefe und Vermeidung von Gangsituationen qualitative Grundrisse ermöglichen.

© gritsch.haslwanter architekten