Pflegeheim St. Josef Grins

Wettbewerb 1. Preis

Das Wohn und Pflegeheim St. Josef liegt im Südwesten der Ortschaft Grins im Ortsteil Unterdorf. Der rätoromanische Dorfcharakter ist entlang der Grinner Landesstraße auch heute noch stark zu spüren. Die Lage und Topografie des Plateaus sowie die dem Geländeverlauf angepassten Wege und Straßenführungen sind in weiterer Folge prägend für die gesamte Struktur der Ortsteile. Einfach und klar sind die alten Bauernhäuser in die Falllinien des Geländes gesetzt und erzeugen dadurch differenzierte Außenräume und einen starken dörflich-ländlichen Charakter. Die direkte Nachbarschaft des bestehenden Pflegeheims mit den prägnanten Gebäuden des Gemeindesaals, der Volksschule und der Kirche St. Nikolaus in unmittelbarer Nähe der Lattenbachschlucht bildet für sich einen sensiblen Teilbereich.

Die Situierung des neuen Volumens der Erweiterung nimmt das vorhandene Gestaltungsprinzip und die Körnung des Umfeldes auf und integriert sich auf einfache und unprätentiöse Weise in diesen Kontext. Der eigenständige Baukörper orientiert sich am Verlauf des natürlichen Geländes und der nördlichen markanten Gebäude und lässt den Bestand in seinem äußeren Erscheinungsbild bis auf den reduzierten Verbindungsbereich unberührt.
Seine Positionierung und Ausrichtung erlaubt verschiedene Orientierungen in besonnte Lagen, ermöglicht differenzierte Sichtverbindungen ins Dorf und lässt vor allem die Aussicht aus den Zimmern des Bestandsgebäudes bestmöglich bestehen.
In Folge definiert seine Lage auch eine klare Erschließung und Aufteilung der Außenbereiche. Die Bereiche der Hofflächen, Gärten, öffentlichen Aufenthaltsbereiche, Parkplätze und Flächen der Logistik werden zoniert und geben dadurch auch dem Bestandsgebäude die entsprechend erwartete Aufwertung.
Die innere Struktur des Neubaus formt ein kompaktes ökonomisches viergeschossiges Volumen, dessen Kernzone in Zusammenspiel mit dem neuen Verbindungselement und seinem zentralen Stiegenhaus und Lift eine funktionelle übersichtliche Einheit bildet.

Der neue Zwischenraum verbindet alle Ebenen vom Bestand und Neubau in horizontaler und vertikaler Richtung. Sowohl im Inneren
des Gebäudes als auch in den Freibereichen werden alle Wegeführungen sowie die neue Tiefgarage durch diesen Knotenpunkt erschlossen. Im Erweiterungsbau werden auf 3 Ebenen, im Erdgeschoss, im 1. Und 2. Obergeschoss je 11 neue Zimmer an den Bestand angeschlossen und bilden mit den bestehenden Zimmern je eine Wohngruppe pro Geschoss, deren Pflegestützpunkt zentral im Verbindungsbereich nahe dem neuen Treppenhaus liegt.

© gritsch.haslwanter architekten